Referendum «Nein zur Luxusstrasse im Oberaargau!» eingereicht
Referendum «Nein zur Luxusstrasse im Oberaargau!»
11’213 beglaubigte Unterschriften bei der Staatskanzlei eingereicht
Trotz einer durch die Ferienzeit und Feiertage verkürzten Sammeldauer ist es gelungen, innerhalb der vorgegebenen Frist die nötigen Unterschriften zu sammeln. Mit grosser Freude wurden die 11’213 beglaubigten Unterschriften am Donnerstag 26. Januar 2017 bei der Staatskanzlei eingereicht und der kantonalbernischen Stimmbevölkerung damit die Möglichkeit gegeben, über den Kredit abzustimmen. Das Referendum wird am 21. Mai 2017 zur Abstimmung kommen.
Die Tatsache, dass über 10% der gesammelten Unterschriften aus dem Verwaltungskreis Oberaargau stammen, zeigt, dass sich auch im betroffenen Gebiet Widerstand gegen den Bau der geplanten Strasse regt.
Das Komitee «Nein zur Luxusstrasse in Oberaargau!» spricht sich aus finanz- und umweltpolitischen Gründen gegen den geplanten Projektierungskredit für die Verkehrssanierung Aarwangen – Langenthal Nord aus.
Verlust von wertvollem Kulturland und Naherholungsgebiet
Die geplante Umfahrungsstrasse von Aarwangen führt durch ein Naherholungsgebiet, in welchem zahlreiche gefährdete und seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Die Region wurde deshalb national als Smaragdgebiet ausgezeichnet. Das Netzwerk Smaragd schützt besonders wertvolle Lebensräume und Arten, wird aber durch die geplante Umfahrungsstrasse in Frage gestellt. Der Bau der neuen Strasse fördert zudem die Zersiedelung in der Region und vernichtet wertvolles Kultur- und Bauernland, das für immer verloren geht.
Mehrverkehr und fraglicher Nutzen
Die neue Strasse widerspricht den verkehrspolitischen Grundsätzen des Kantons. Statt den Verkehr möglichst menschen- und umweltverträglich zu lenken, soll die Kapazität weiter ausgebaut werden. Dabei ist dies gar nicht nötig. Ein vom Kanton in Auftrag gegebener Bewertungsbericht kommt zum Schluss, dass mit der kostengünstigen Umgestaltung des Strassenraumes vor Ort (Variante Null+) ein grösserer Nutzen erreicht wird als mit dem Bau der Umfahrung. Unter dem Strich wird Aarwangen durch die Umfahrungsstrasse nicht wesentlich vom Verkehr entlastet. Umso stärker haben aber Langenthal, Bützberg und Thunstetten unter Mehrverkehr zu leiden. Der Nutzen der teuren Umfahrung ist also negativ. Alternativen stehen bereit. Viele Ortschaften im Kanton Bern mit einer ähnlichen Verkehrsbelastung wie Aarwangen konnten bessere und kostengünstigere Lösungen finden.
100 Millionen Franken Mehrkosten und unsichere Finanzierung
Die Umfahrungsstrasse ist rund 100 Millionen Franken teurer als die Umgestaltung der Durchfahrt in Aarwangen (Null+). Die Finanzierung ist nicht gesichert. Der vom Kanton erhoffte grosse Zustupf des Bundes ist höchst ungewiss, wie die Antwort auf eine diesbezügliche Interpellation gezeigt hat. 100 Millionen Franken unnötige und nicht finanzierte Mehrausgaben für den Kanton sind in Anbetracht der schlechten Finanzlage unverantwortlich.
Schaffung neuer Unfallschwerpunkte
Mit der neuen Strasse wird die Verkehrssicherheit innerorts kaum verbessert, während auf der Umfahrungsstrasse mögliche neue Unfallschwerpunkte entstehen. Mit einer Aufwertung des bestehenden Strassenraumes in Aarwangen (Null+) hingegen kann die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer/innen deutlich günstiger und in kürzerer Zeit verbessert werden.
Weitere Informationen:
Jan Remund, Co-Präsident Grüne Kanton Bern, 079 917 15 29
Stéphanie Penher, Geschäftsführerin VCS Kanton Bern, 079 711 19 15