Mit der vorgeschlagenen «Anpassung 2025» des behördenverbindlichen Sachplans Velowegnetz will der Kanton Bern den positiven Neuerungen Rechnung tragen, die seit der letzten Aktualisierung in der Gesetzgebung auf Bundes- und Kantonsebene zugunsten der Veloförderung beschlossen worden sind. In ihrer detaillierten Stellungnahme anerkennen die GRÜNEN Kanton Bern, dass die Anpassungen am kantonalen Velowegnetz für den Alltag in die richtige Richtung gehen. Es bestehe aber weiterhin noch Verbesserungsbedarf.
 
Mehr Ersatz- und mehr Veloverbindungen gefordert
Konkret vermissen die GRÜNEN im vorgeschlagenen Velowegnetz mehrere Ersatzverbindungen. Die Aufnahme solcher Verbindungen in den Sachplan ist eine Voraussetzung dafür, dass der Kanton künftig auch Velowege auf Gemeinde- und Privatstrassen finanzieren kann, wenn auf der entsprechenden Kantonsstrasse ein Veloweg nur mit unverhältnismässigem Aufwand realisiert werden könnte. Bei verschiedenen vorgeschlagenen Ersatzverbindungen sehen die GRÜNEN noch Klärungs- bzw. Verbesserungsbedarf. Sie verlangen die Einhaltung der empfohlenen Standards (Praxishilfe Velowegnetzplanung) und der Erfolgsfaktoren, die Voraussetzung sind für die angestrebte Verkehrsverlagerung aufs umweltschonende und platzsparende Velo.

Noch kritischere Bemerkungen bringen die GRÜNEN zu den vorgeschlagenen Anpassungen bei den eigentlichen Velowegen für den Alltagsverkehr vor. Sie beantragen die Aufnahme von nicht weniger als 17 zusätzlichen Veloverbindungen in den Sachplan, der auch für die betroffenen Gemeindebehörden verbindlich ist. Dazu sollen zwei weitere Schwachstellen im geplanten Netz anerkannt und im Rahmen der Planungsumsetzung dann auch durch entsprechende Verbesserungen beseitigt werden.

Vorwärts mit Velo-Offensive
Bei ihren Forderungen berufen sich die GRÜNEN auf den mehrfach erklärten Willen des Grossen Rates, mit der Veloförderung stärker vorwärtszumachen, als vom Regierungsrat jeweils vorgesehen war. Sie erwarten insbesondere eine zügige Umsetzung der Aufträge, die das Kantonsparlament mit der Zustimmung zum Vorstoss für eine «kantonale Velo-Offensive II» erteilt hat. An der kürzlich erfolgten Zusage des Regierungsrates, dafür jährlich 15 bis 20 Millionen Franken zu investieren, dürfen keine Abstriche erfolgen. Die effektiven Investitionen in die Velo-Infrastruktur sind transparent nachzuweisen.
 
Nicht zufrieden sind die GRÜNEN Kanton Bern mit den vorgeschlagenen Sachplan-Anpassungen für den Velo-Freizeitverkehr. Sie bemängeln, dass das Netz für das Velowandern nur unwesentlich ausgebaut werden soll. Beim nötigen Ausbau sollen die Sicherheitsbedürfnisse von Familien und ungeübten Velofahrenden stärker berücksichtigt werden.

Stellungnahme (PDF)