Stellungnahme zum Sachplan Verkehr SIS Anpassungen ’18 – Neubau BLS-Werkstätte

Sachplan Verkehr – Weitere Abklärungen notwendig vor Standortentscheid

Bevor ein Verdikt über einen neuen Standort einer Werkstätte auf der grünen Wiese gefällt werden kann, verlangen die Grünen Kanton Bern, dass der strategische Machtpoker zwischen der BLS und SBB beendet wird, damit eine volkswirtschaftlich sinnvolle Lösung erarbeitet werden kann. Insbesondere muss geprüft werden, ob die Nutzung der Service-Anlage in Biel in Kombination mit der Anlage der Traonsports publics fribourgeois (TPF) in Givisiez zielführend ist, um die Gesamtkosten und den Kulturlandverlust zu minimieren.

Ein Standort in Biel wäre ideal – da nur an diesem genügend Platz für eine Lösung ohne zusätzlichen Kulturlandverbrauch vorhanden ist. Die Grünen beteiligten sich an der neuen Begleitgruppe Werkstätte und verfolgten die bislang nicht befriedigende Zusammenarbeit der SBB und BLS sehr kritisch. Die bisherigen Ergebnisse zur Serviceanlage (SA) zeigen, dass der Standort der SA Biel zu wenig Kapazität aufweist für einen vollen Ersatz. Insbesondere die Einfahrtskapazität in die Werkstätte und die Zufahrtskapazität zwischen Bern und Biel für ungeplante Reparaturen (nicht aber für geplante) wurden als kritisch betrachtet.

Die Begleitgruppe hat nur die Umnutzung der SA Biel abgeklärt. Weder die drei anderen Standorte in Biel (Güterbahnhof, Werk Biel und Rangierbahnhof) noch eine Kombination mit einer weiteren, bestehenden Anlage – zum Beispiel Givisiez, die von der BLS zwischenzeitlich genutzt werden wird –  wurden geprüft. Ohne Kosten-Nutzen-Rechnung der Kombination(en) können die Vor- und Nachteile nicht objektiv abgewogen werden. Die Standorte in Biel sind zwar bis 2025 belegt. Das bedeutet aber nicht, dass eine Anlage dort in mittlerer Zukunft nicht gebaut werden kann.

Beide zur Verfügung stehenden Standorte im Westen von Bern sind mit einem erheblichen Kulturlandverlust verbunden. Der von einer knappen Mehrheit der Begleitgruppe priorisierte Standort Chlyforst Nord ist aus Sicht der Grünen ein raumplanerischer Sündenfall, da es sich um eine Inselbauzone ausserhalb des Siedlungsgebietes handelt. Der Standort birgt zudem ein namhaftes Prozess-Risiko, da nicht klar ist, ob die für die Waldnutzung benötigte Standortgebundenheit vorhanden ist. Dies weil in kurzer Distanz davon in Niederbottigen ein, aus raumplanerischer, technischer und finanzieller Sicht, umsetzbarer Standort existiert.

Bevor ein Verdikt über einen neuen Standort einer Werkstätte auf der grünen Wiese gefällt werden kann, verlangen die Grünen Kanton Bern, dass der strategische Machtpoker zwischen der BLS und SBB beendet wird, damit eine volkswirtschaftlich sinnvolle Lösung erarbeitet werden kann.

Die ausführliche Stellungnahme der Grünen Kanton Bern finden sie hier: Stellungnahme Sachplan Verkehr (PDF)

Weitere Informationen:
Jan Remund, Co-Präsident Grüne Kanton Bern, 079 917 15 29
Jessica Fuchs, Geschäftsführerin, 031 311 87 01