Kitas: Weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen dringend nötig
Der Regierungsrat hat heute in Umsetzung der Motion 152-023 eine Verordnungsänderung bezüglich des Betreuungsgutscheinesystems verabschiedet. Damit wird der hohe finanzielle Druck auf die Kitas etwas gelindert und die Eltern werden leicht entlastet. Weitere Schritte bleiben dringend notwendig.
Viele Kindertagesstätten im Kanton Bern waren in den letzten Jahren gezwungen, aufgrund der Teuerung und um die Betreuungsqualität aufrecht erhalten zu können, ihre Tarife anzupassen. Diese Tariferhöhungen gehen voll zu Lasten der Eltern, weil der Kanton die Höhe der Betreuungsgutscheine seit 2019 nicht angepasst hat und die Ansätze schon von Anfang an tief berechnet waren. Die Betreuungskosten sind im Kanton Bern für die Eltern enorm hoch, gleichzeitig sind die Löhne im Bereich der Kinderbetreuung zu tief.
In Umsetzung der überwiesenen Motion 152-2023 Patzen «Betreuungsgutscheine ausbauen und Kitas entlasten» sieht der Regierungsrat nun einen ersten Schritt zur Entlastung vor und erhöht die Betreuungsgutscheine um 5 Prozent. Weiter erhöht der Regierungsrat in Umsetzung der Motion die minimale und die maximale Einkommensgrenze für den Bezug von Betreuungsgutscheinen. Dies bedeutet eine leichte Entlastung der Eltern.
Zur Entlastung der Kitas forderte die Motion zudem für Kinder bis 18 statt bis 12 Monaten den anderthalbfachen Betreuungsfaktor. Auch diese Forderung setzt der Regierungsrat mit der Verordnungsänderung per August 2026 in Kraft.
Angesichts der notorisch tiefen Löhne im Betreuungsbereich und der starken Teuerung seit 2019 ist eine weitere Erhöhung dringend angezeigt. Seraina Patzen, Grossrätin der GRÜNEN, kommentiert: «Es ist gut, dass unsere Forderungen nun umgesetzt werden und die Betreuungsgutscheine leicht erhöht werden. Für die dringend nötige Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine wirkliche Entlastung der Eltern reicht dieser Schritt aber nicht aus.»