Die Grünen begrüssen den Entscheid des Regierungsrates, die Stopp-Fracking-Initiative zur Annahme zu empfehlen und damit auch das vom Grossen Rat geforderte Fracking-Verbot umzusetzen. Die Grünen verstehen die Unterstützung des Regierungsrates auch als klare Absage an Probebohrungen im Kanton Bern. Der Volksabstimmung sehen die Grünen mit grosser Zuversicht entgegen.

Die Grünen Kanton Bern nehmen mit Befriedigung vom Antrag des Regierungsrates Kenntnis, die Stopp-Fracking-Initiative zur Annahme zu empfehlen. Die im Juni 2014 mit über 17’900 gültigen Unterschriften eingereichte Initiative verlangt, dass die Förderung von Erdgas und Erdöl aus nicht-konventionellen Lagerstätten im Kanton Bern verboten wird. Der beim Fracking verwendete Chemikaliencocktail bedroht die Qualität der Grund- und Oberflächengewässer und damit des Trinkwassers; Fracking untergräbt die Energiewende, führt zu Landverschleiss und stärkt im Gegensatz zu erneuerbaren Energien nicht die einheimische, regionale Wirtschaft, sondern ausländische Grossfirmen. Vor diesem Hintergrund ist es nichts als folgerichtig, dass der Regierungsrat die Verankerung eines Fracking-Verbots unterstützt. Der Regierungsrat nimmt mit seinem Antrag auch den Auftrag des Grossen Rates auf, Fracking im Kanton Bern zu untersagen.

Die Grünen verstehen den Entscheid des Regierungsrats als klare Absage an Probebohrungen für Erdgasförderungen im Kanton Bern. Die SEAG, die in Rapperswil Probebohrungen plant, machte wiederholt deutlich, dass im Falle einer Erdgasförderung auch Fracking zur Anwendung kommen könnte. Mit der Absicht, im Seeland Erdgas zu fördern, setzt die Branche ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass sie an Lösungen des letzten Jahrtausends festhält – ohne Rücksicht auf Verluste und Umweltschädigungen. Es wäre fahrlässig anzunehmen, dass man sich auch dann noch erfolgreich gegen Fracking wehren könnte, wenn die Technologie einmal Fuss gefasst hat. Auch darum braucht es nun eine rasche Abstimmung über die Stopp-Fracking-Initiative.

Der Beratung der Initiative im Grossen Rat und der Volksabstimmung sehen die Grünen mit Zuversicht entgegen. 2014 hat eine Motion für ein Fracking-Verbot im Grossen Rat mit der Unterstützung weiter Teile der BDP-, FDP- und GLP-Fraktion eine deutliche Mehrheit gefunden (93 Ja, 47 Nein, 8 Enthaltungen). Das positive Echo bei der Unterschriftensammlungen, die von Pro Natura Bern, WWF Bern, der greenpeace Regionalgruppe Bern und der EVP Kanton Bern unterstützt wurde, sowie die zahlreichen Rückmeldungen aus der Bevölkerung – gerade aus dem Seeland – zeigen, dass Fracking unabhängig von der politischen Ausrichtung bei breiten Bevölkerungskreisen auf klare Ablehnung stösst.

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